Licht und Schatten bei der Landeseinzelmeisterschaft
von David Schmidt (Kommentare: 0)
Eingang zur Cateteria
1.Runde FM Martin Brüdigam (DWZ: 2313, ELO: 2330, USV Potsdam)Gleich in der ersten Runde spielte ich mit Weiß gegen den Titelverteidiger. Nach der Eröffnung nahmen seine beiden financhettierten Läufer mein Bauernzentrum unter Beschuss. Zwar konnte ich lange Materialnachteil verhindern und "ehrte" mit meiner Bauernstruktur den Vereinsnamen: isolierte Doppelbauern auf der b- und f-Linie. Alles kämpfen nutzte nichts, den Positionsvorteil wandelte er in Bauerngewinn und nach fast 80 Zügen in den vollen Punkt um. 2.Runde Maximilian Paul Mätzkow (DWZ: 1597, ESV 1949 Eberswalde)In der Nachmittagsrunde setzte mich der 9-jährige Maximilian Paul schon in der Eröffnung unter Druck. Ich versuchte allen taktischen Drohungen auszuweichen und hatte nach einigen Tauschaktionen 2 Figuren für Turm und Bauer bekommen. Als ich mit einem von Bauer c4 gedeckten Läufer auf d3 seine Schwerfigurenkoordination nachhaltig stören konnte, war ich schon optimistischer. Im weiteren Verlauf der Partie konnte ich mit meinem verbliebenem Turm auf die 2.Reihe eindringen, für ein Dauerschach mit seiner Dame nahm ich ihm die wichtigen Felder mit meiner Dame und gewann die Partie. 3.Runde Wolfram Otto (DWZ: 1446, TSG Angermünde)Ein gedeckter Freibauer auf d5, den ich im Mittelspiel nach ruhiger Eröffnung und Figurentausch bilden konnte, ergab positionellen Vorteil. Beim Übergang ins Schwerfigurenendspiel hatte ich die offene a-Linie besetzen können und konnte das Gegenspiel des Schwarzen einschränken. Diese Kontrolle erlaubte es mir, die eigenen Bauern vor meinem König zur Linienöffnung vor seinem König zu nutzen. Meine Schachgebote führten zwar nicht zum Matt, jedoch konnte er den Abtausch der Schwerfiguren in ein gewonnenes Bauernendspiel nicht mehr abwenden und gab auf. 4.Runde Harry Kliebe (DWZ: 2001, ELO: 2081, SSG Lübbenau)Wie schon bei der Landesschnellschachmeisterschaft hatte ich Schwarz und kam im Sizilianer erneut unter Druck. Ein Qualitätsopfer brachte etwas Gegenspiel in Form eines vorgerückten Bauern auf c3 für mich, jedoch waren die Vorteile weiterhin beim Gegner. Er verbrauchte viel Zeit, kam in Zeitnot und unterschätzte schließlich meinen Gegenstoß e5, wodurch sich das Blatt wendete. Bei seiner Zeitüberschreitung war die Stellung für mich gewonnen. 5.Runde FM Michael Schulz (DWZ:2151, ELO:2242, SC Empor Potsdam)Wie schon in Runde 1 hatte ich am Brett 2 die weißen Steine. Mein Zug 1.Sf3 wurde mit b5 beantwortet. Es entwickelte sich ein schönes Mittelspiel, wobei ich am Königsflügel mit meinen Bauern auf seinen König marschierte. Der positionelle Vorteil und die gedrückte Stellung meines Gegners halfen nicht. Ich fand den richtigen Weg auch durch Opfer nicht, er wehrte sich gegen meine Angriffsbemühungen erfolgreich. Nach der Zeitkontrolle war der Angriff abgewehrt und sein materielles Übergewicht gab den Ausschlag. 6.Runde Eric Rolle (DWZ: 2106, ELO: 2199, ESV 1949 Eberswalde)In der Vorstoßvariante in der Caro-Kann-Verteidigung rochierten wir beide lang. Gegen seine Zentrumsbauern d4 und c4 fand ich den Zug b5, den mein Gegner wie folgt beschrieb: In der sechsten Runde brachte sich "Dave" Schmidt mit einem Bauernzug selbst um. Die gegnerische Antwort hatte ich schlicht übersehen und es ging sehr schnell bergab. 7.Runde Jens Schneider (DWZ:1881, ELO:1932, SpV Senftenberg)In einer der slawischen Verteidigung ähnlichen Position versuchte ich mit c5 das Zentrum abzuriegeln. Bei der Öffnung mit schwarzem e5 rechnete ich nicht weit genug, verwarf daher das Schlagen und kam in positionellen Nachteil. Den Druck gegen meinen Bauern d4 konnte ich ohne Materialnachteil abwehren und nach dem Figurentausch ebbte die Partie in das Remis ab.
Der SpielsaalMit dem guten Start mit 3 Punkten aus 4 Partien war ich sehr zufrieden. Mit dem Ergebnis am dritten Tag konnte man bei den Gegnern rechnen, jedoch war ich mit der Art und Weise des Verlustes in Runde 6 gegen den späteren Sieger unzufrieden. Im Turnier war mehr möglich. Wie schon bei der Schnellschachmeisterschaft landete ich mit 3,5 Punkten auf dem 11.Platz bei 21 Teilnehmern. [b]Herzlichen Glückwunsch an Eric zum Landesmeistertitel ![/b]
Pl. Teilnehmer TWZ Verein/Ort Pkt Buch
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1. Rolle,Eric 2199 ESV 1949 Eberswalde e.V. 5.5 27.0
2. FM Brüdigam,Martin 2330 USV Potsdam e.V. 5.0 29.5
3. Pfeffer,Ruprecht 2251 ESV Lok Raw Cottbus e.V. 5.0 27.0
4. Spivak,Ilya 2364 ESV Lok Raw Cottbus e.V. 4.5 32.0
5. Urban, Hans-Rainer 2104 SG Lok Brandenburg 4.5 28.5
6. FM Schulz,Michael 2242 SC Empor Potsdam 1952 e.V. 4.5 26.0
7. Skupin, Christian 2042 SV Marzahna 57 e.V. 4.5 23.5
8. Müller,Nick 1958 ESV 1949 Eberswalde e.V. 4.0 29.0
9. Friedrich,Wiede 2193 USV Potsdam e.V. 4.0 24.5
10. Ellenberg,Ekkehard 2160 SC Oranienburg e.V. 3.5 29.5
11. Schmidt,David 1981 Doppelbauer Woltersdorf 3.5 25.0
12. Glowna,Klaus 1734 SV 1892 Schwarzheide 3.5 24.0
13. Schneider,Jens 1932 SpV Senftenberg 3.5 21.0
14. Czepczynski,Boguslaw 2067 SV Chemie Guben 1990 3.5 19.5
15. Semmler,Reinhardt 1971 SC Einheit Luckau 3.0 23.5
16. Haufe,Reinhard 1792 SF Schwedt 2000 e.V. 3.0 23.0
17. Mätzkow,Maximilian Paul 1597 ESV 1949 Eberswalde e.V. 3.0 19.5
18. Kliebe,Harry 2081 SSG Lübbenau e.V. 2.5 22.0
19. Wendt,Rüdiger 1548 SC Einheit Luckau 2.5 19.0
20. Otto,Wolfram 1446 TSG Angermünde 2.0 21.0
21. Kowalski,Henryk 1832 SV Chemie Guben 1990 2.0 19.5
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